16.10.2017

OMV Schwechat - Gelungener Turnaround

Die petrochemische Produktion der Raffinerie von OMV in Schwechat, Österreich, nahm nach intensiven Revisions- und Reparaturarbeiten pünktlich wieder den Betrieb auf

Das internationale Öl- und Gasunternehmen OMV führte im April 2017 einen Turnaround des kompletten petrochemischen Bereichs der Raffinerie in Schwechat, Österreich, durch. Über einen Zeitraum von knapp sieben Wochen wurden dabei die Anlagen heruntergefahren, demontiert, gereinigt, überprüft, dabei fehlerhafte Teile ersetzt und alles wieder zusammengebaut. Und das war eine echte Herkulesaufgabe: An vier Prozessöfen, 71 Kolonnen, 508 Wärmetauschern, 698 Behältern, 4.188 Armaturen und 1.485 Sicherheitsventilen wurden Revisionsarbeiten durchgeführt und Reparaturarbeiten an circa zwölf Kilometer Rohrleitungen vorgenommen. Rund 220.000 Schrauben wurden beim Turnaround an den Anlagen der Raffinerie Schwechat ausgetauscht.
 

Anspruchsvoller Service unter höchsten Safety-Anforderungen

Ein Turnaround dieser Größe, der den Stillstand und das Wiederanfahren einer hochkomplexen petrochemischen Anlage beinhaltet, ist nur mit dem Safety-Know-How von spezialisierten Ingenieuren zu meistern. Als Teil des unternehmensübergreifenden Projektteams, das sich aus Spezialisten von OMV und von rund 50 Partnerfirmen zusammensetzte, waren 18 Experten von HIMA vor Ort im Einsatz.

Neben der Gewährleistung der Anlagensicherheit war für die Spezialisten für funktionale Sicherheit die hohe Anzahl der zu prüfenden Safety-Systeme die zentrale Herausforderung. Insgesamt wurden 61 HIMA-Sicherheitsteuerungen einer gründlichen Generalinspektion und Modernisierung unterzogen. Allein beim Ethylencracker wurden 26 Systemschränke auf „Herz und Nieren“ geprüft. Fünf Wochen lang waren die Ingenieure von HIMA in verschiedenen Teilanlagen der Raffinerie damit beschäftigt, alle bestehenden HIMA-Sicherheitssteuerungen gründlich zu überprüfen und zu modifizieren. Ebenso wurden die Sicherheitssteuerungen gemäß den neu durchgeführten HAZOP-Studien (Hazard and Operability Study) angepasst und erweitert, damit sie weiter zuverlässig die Verfügbarkeit und die funktionale Sicherheit der petrochemischen Produktion gewährleisten.
 

Service unter Zeitplan

HIMA begann bereits ein Jahr vor Turnaround beginn mit der Detailplanung. Alle Safety-Systeme mussten innerhalb des engen Zeitrahmens geprüft, teilweise modifiziert und am Ende wieder voll funktionsfähig sein. Dank akribischer Planung und hohem persönlichen Einsatz konnten die HIMA-Ingenieure am Ende die erforderlichen Arbeiten sogar schneller als geplant abschließen. Damit trugen sie dazu bei, dass der Turnaround der petrochemischen Anlagen in der Raffinerie Schwechat zum Erfolg wurde: Sieben Wochen nach Beginn der Abstellung konnte OMV die Produktion wie geplant sicher wieder hochfahren.

„HIMA war beim Turnaround 2017 kompetenter und zuverlässiger Servicepartner. Die funktionale Sicherheit, die durch die HIMA-Sicherheitsteuerungen gewährleistet wird, ist für OMV von zentraler Bedeutung. Die petrochemische Anlage in Schwechat ist technisch hoch anspruchsvoll. Ein solcher Turnaround ist daher eine echte Herkulesaufgabe. Dies gilt insbesondere für die externen Partner, die sich komplett in die OMV-Welt reindenken und untereinander abstimmen müssen. Die termingerechte und professionelle Umsetzung der Service- und Modernisierungsmaßnahmen durch das HIMA-Team hat zum Gesamterfolg des Projekts beigetragen.“
Fabio Lodigiani, Head of Safety Services, HIMA
 

Die technischen Details

Komplette Revision der Sicherheitssteuerungen
Von HIMA wurden bei OMV im Rahmen des Turnarounds 2017 insgesamt 61 der in der Raffinerie Schwechat eingesetzten Sicherheitssteuerungen einer gründlichen Revision und Modernisierung unterzogen:
 

  • 42 Planar F- Systemschränke
  • 14 Planar 4-Systemschränke
  • vier HIQuad-Systeme
  • ein HIMatrix-Systeme


Alleine im Ethylencracker sind 26 HIMA-Sicherheitssteuerungen im Einsatz, die inspiziert wurden::
 

  • 16 Planar F- Systemschränke
  • neun Planar 4-Systemschränke
  • ein HIMatrix-Systeme

HIMA-Service und -Lösungen sorgen für hohe Sicherheit und Verfügbarkeit

Höchstes Ziel ist es, Mensch, Anlagen und Umwelt wirksam zu schützen. Die Serviceleistungen von HIMA und die eingesetzten Sicherheitssteuerungen sorgen für einen sicheren Systembetrieb.
 

  • Experten-Know-how: Die Service-Spezialisten von HIMA wissen um die Bedürfnisse der Kunden und die speziellen Anforderungen der Anlagen. Service- und Modernisierungsarbeiten werden auch in übergreifenden Projektteams zuverlässig erledigt.
  • Service unter Zeitplan: Dank guter Planung konnte HIMA die Revision aller Sicherheitssteuerungen trotz der Komplexität des Projekts früher als geplant abschließen. Die Einhaltung der geplanten Stillstandzeiten führt zu einer hohen Kosteneffizienz.
  • Vorausschauendes Safety-Management: Der HIMA Service hat das gesamte Safety-Konzept der Anlage im Blick. Stillstände werden genutzt, um auf effiziente Weise die Sicherheitstechnik auf dem neuesten Stand zu halten und fit für die Zukunft zu machen.
  • Langzeitverfügbarkeit: Auch ältere Sicherheitslösungen wie Planar F sind bei HIMA im Rahmen von Wartung und Service langfristig verfügbar.
  • Höchste Sicherheit: TÜV- und SIL 3-zertifizierte HIMax- und HIMatrix-Sicherheitssteuerungen sorgen wie die SIL 4-zertifizierten Planar 4 Steuerungen für hohe Anlagenverfügbarkeit und Sicherheit.
  • Zukunftssicherheit: HIMA-Steuerungen erfüllen alle Anforderungen für die funktionale Sicherheit in der Prozessindustrie (IEC 62443 und IEC 61511) und bieten einen effektiven Schutz vor der zunehmenden Bedrohung durch Cyber-Angriffe.

Die petrochemische Produktion der Raffinerie von OMV in Schwechat (Österreich) nahm nach intensiven Revisions- und Reparaturarbeiten pünktlich wieder den Betrieb auf. Alle Bilder © OMV Aktiengesellschaft

Ein Turnaround dieser Größe, der den Stillstand und das Wiederanfahren einer hochkomplexen petrochemischen Anlage beinhaltet, ist nur mit dem Safety-Know-How von spezialisierten Ingenieuren zu meistern.

Hintergrund: OMV Turnaround 2017

Bereits 2016 wurde der Kraftstoffbereich der OMV-Raffinerie in Schwechat in einem Turnaround überprüft. Im April 2017 folgte der petrochemische Bereich, der etwa die Hälfte der Anlagen der Raffinerie ausmacht und der Herstellung von Vorprodukten zur Kunststofferzeugung dient. Diese Außerbetriebnahme, eine routinemäßige Generalinspektion, ist gesetzlich vorgeschrieben und wird alle sechs Jahre gemeinsam mit dem TÜV Österreich durchgeführt. Dem Projekt waren zwei Jahre Planung vorausgegangen. Denn damit ein so komplexer Turnaround zum Erfolg wird und dabei geplante Stillstandzeiten minimal gehalten werden, sind genaue Planung und intensives Teamwork erforderlich.

Etwa 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Raffinerie Schwechat leisteten gemeinsam mit den zusätzlich 3.500 Servicetechnikern von 50 Partnerfirmen aus Österreich und Europa – darunter auch HIMA – insgesamt rund 820.000 Arbeitsstunden. Das Projekt war auch eine gewaltige logistische Herausforderung: Für dessen Durchführung mussten 1.500 zusätzliche Parkplätze geschaffen und die Verpflegung von über 4.000 Personen sichergestellt werden.

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