Sichere Ölversorgung: HIMA schützt Europas größte Erdöl-Pipeline

HIMA bringt Sicherheitssysteme der Transalpine Pipeline auf den neuesten Stand der Technik. Die von der TAL-Gruppe betriebene Transalpine Pipeline, die vom Hafen in Triest (Italien) aus über die Alpen nach Norden führt, ist eines der sichersten, zuverlässigsten und wichtigsten Erdölversorgungssysteme in Mitteleuropa.

Mit einer Gesamtlänge von 753 km deckt sie einen großen Teil des Energiebedarfs in Deutschland (40 %), Österreich (90 %) und Tschechien (50 %). Allein in 2016 transportierte die Transalpine Pipeline 41,4 Mio. Tonnen Rohöl von der norditalienischen Küste in die drei Länder. Die dabei täglich beförderte Menge an Rohöl entspricht im Schnitt ca. 10.000 LKW-Tanklastfahrten. Nachdem HIMA 1997 die Sicherheitstechnik der Pipeline erstmals modernisierte, sind die Experten aus Brühl nun zwei Jahrzehnte später dabei, die Safety Systeme auf den neuesten Stand der Technik zu bringen.
 

Doppelte Modernisierung

2013 entschloss sich die TAL-Gruppe zu einer weiteren Modernisierung der Sicherheitssysteme der Transalpine Pipeline. Im Zuge der Modernisierung werden die Sicherheitsteuerungen in den Kopf-, Pump-, Entlastungs- und Übergabestationen durch SIL-3-zertifizierte HIMax-Steuerungen ersetzt. In den Schieberstationen kommen nun HIMatrix-Sicherheitssysteme (SIL 3) zum Einsatz. Neben der funktionalen Sicherheit gewährleisten die zukunftssicheren Sicherheitssysteme ein hohes Maß an Cyber-Security, beispielsweise durch die Unabhängigkeit vom Prozessleitsystem.

Vor 20 Jahren hatten Safety-Experten aus Brühl erstmals die Sicherheitssysteme der Pipeline durch moderne HIMA-Steuerungen ersetzt. Seitdem sorgen diese dafür, dass das Rohöl zuverlässig über die Alpen transportiert wird und die Transalpine Pipeline den höchsten Sicherheitsansprüchen genügt. Die HIMA-Systeme gewährleisten die Notfallabschaltung (Emergency-Shutdown, ESD) der Pipeline und tragen dazu bei, dass die Rohrdrücke innerhalb der vorgegebenen Grenzwerte bleiben. Kommt es z.B. zu einem Pumpenausfall, wird einer hierdurch entstehenden Druckerhöhung durch gezieltes Ablassen von ÖL in Entlastungstanks gegengesteuert.
 

Doppelter Schutz

Um eine hohe Verfügbarkeit zu garantieren, wurde die Pipeline-Kopfstation in Ingolstadt mit verteilt redundanten Sicherheitssystemen ausgerüstet, die sich in verschiedenen Schalträumen befinden. Selbst ein Ausfall eines Schaltraums, z.B. durch Brand, kann somit aufgefangen werden. Das ausgeklügelte Sicherheitskonzept berücksichtigt jede denkbare Gefahrensituation: Sogar bei einem Komplett-Ausfall der Kopfstation Ingolstadt kann die Transalpine Pipeline durch Remote-Systeme von Triest und München sicher gesteuert werden.

„Bei Sicherheit geht es um Prävention, Qualifikation, Kontrolle und technische Innovation“, erklärt Johann Stopp (Projektleiter Electrical/Instruments Technical Assets) von der TAL. „Auf all diesen Gebieten leistet HIMA als kompetenter und zuverlässiger Partner seit zwei Jahrzehnten hervorragende Arbeit. Die Modernisierung der Sicherheitssysteme, die wir gemeinsam mit HIMA 2019/2020 abschließen wollen, soll den Förderbetrieb der Transalpinen Pipeline in Bezug auf Safety und Security für die nächsten Jahrzehnte sichern.“
 

Die technischen Details

Bereits seit 1997 sorgen HIMA-Steuerungen für die Sicherheit der Transalpine Pipeline. Zum Projektstart analysierte HIMA damals alle denkbaren Problemfälle und testete die neuen Sicherheitsteuerungen sechs Monate lang in einem umfangreichen Integrated Factory Acceptance Test (IFAT) auf Herz und Nieren. Derzeit werden nun nach und nach alle Sicherheitssysteme modernisiert. Im ersten Schritt wurden die Steuerungen in den Pipeline-Stationen in Österreich erneuert. Danach sollen die Abschnitte der Transalpine Pipeline in Deutschland in 2018/2019 und Italien in 2019/2020 folgen.

Die Transalpine Pipeline führt auf einer Gesamtlänge von 753 km auch durch Gruben in Osttirol. Alle Fotos © TAL

TAL-Tanklager in Lenting (Ingolstadt). Die Transalpine Pipeline führt vom Hafen in Triest aus durch die italienische Region Friaul-Julisch-Venetien und gelangt über die Alpen und durch Österreich ins oberbayerische Ingolstadt.

Hintergrund: TAL-Gruppe

Die TAL-Gruppe wurde in den 1960er Jahren gegründet, um den Betrieb der Transalpine Pipeline zu übernehmen. Sie besteht aus drei Ländergesellschaften mit ihren jeweiligen Niederlassungen in Deutschland, Österreich und Italien. Zu den Gesellschaftern der TAL-Gruppe gehören Firmen, die im globalen Ölgeschäft eine große Rolle spielen: OMV, Shell, Rosneft, ENI, C-BLUE LIMITED (Gunvor), BP, Exxon Mobil, MERO ČR, Phillips 66/Jet Tankstellen und Total.

Die Transalpine-Pipeline
Der Bau der Transalpinen Pipeline begann am 9. Dezember 1964, die Fertigstellung erfolgte im Juni 1967. Es war ein gewaltiges Projekt: Die Baukosten beliefen sich auf USD 192 Mio. (aktueller Wert: rund € 1,2 Mrd.). Zum Bau der Pipeline wurden 41.000 Rohreinzelteile verwendet – jedes davon zwölf Meter lang und drei Tonnen schwer. An der Konzeption und Umsetzung der Arbeiten wirkten rund 8.000 Ingenieure, Techniker und Arbeitskräfte mit. Die Transalpine Pipeline führt vom Hafen in Triest aus durch die italienische Region Friaul-Julisch-Venetien und gelangt über die Alpen und durch Österreich ins oberbayerische Ingolstadt. In Ingolstadt teilt sich die Pipeline in zwei Zweigtrassen. Eine verläuft nach Westen und endet in der Nähe von Karlsruhe, die andere verläuft nach Osten und endet bei Neustadt. Die Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg werden zu 100 % durch die Transalpine Pipeline mit Rohöl versorgt. Aus Sicherheitsgründen und zum Schutz der Umwelt verläuft die Pipeline auf ihrer gesamten Länge fast ausschließlich unterirdisch.

 

  • Gesamtlänge: 753 km
  • Maximale geografische Höhe der Fernleitung: 1.572 m
  • Anzahl der belieferten Raffinerien: 8

 

HIMA-Lösungen sorgen für hohe Safety & Security
Die Sicherheitssteuerungen von HIMA sorgen für einen sicheren Pipelinebetrieb. Höchstes Ziel ist es, Mensch und Umwelt wirksam zu schützen.

 

  • Erfahrene Experten: Bereits seit 1997 betreuen Safety-Spezialisten von HIMA das Projekt. Sie kennen die Gegebenheiten und Anforderungen der hochkomplexen Transalpine Pipeline genau.
  • Termingerechte Umsetzung: HIMA erledigt alle Arbeiten zuverlässig und exakt im Zeitplan – ein wichtiger Faktor bei langjährigen Modernisierungsprojekten.
  • Höchste Sicherheit: TÜV- und SIL 3-zertifizierte HIMax- und HIMatrix-Sicherheitssteuerungen sorgen für hohe Anlagenverfügbarkeit
  • Zukunftssicherheit: Die von HIMA eingesetzten HIMax- und HIMatrix-Systeme sind konform mit den Normen IEC 61508 und IEC 61511. Sie bieten einen effektiven Schutz vor der zunehmenden Bedrohung durch Cyberangriffe.

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