Für die Bahnbetreiber Hellenic Railways und Train OSE hat es oberste Priorität, dass der Zugverkehr auf dieser Strecke zuverlässig und vor allem sicher funktioniert. Da die Schranken von drei Bahnübergängen in der Vergangenheit noch manuell betrieben wurden, war eine Modernisierung der Infrastruktur angesichts des hohen Verkehrsaufkommens auf dieser Strecke zwingend erforderlich. Bei der technischen Umsetzung mussten auch die hohen Außentemperaturen mit ins Kalkül gezogen werden. Denn im Süden Griechenlands beträgt die durchschnittliche Höchsttemperatur 35°C und in den Schaltschränken entlang der Gleise können 60°C und mehr erreicht werden.
Mit der Leitung des Modernisierungsprojekts wurde das international tätige Unternehmen AKTOR betraut. Die neuen Bahnübergänge für das ERMIS-LX-Projekt wurden mit leistungsfähigen Sicherheitssteuerungen von HIMA ausgestattet. Das Ergebnis: Umfassende Informationen zum Status der Schranken und eine erheblich verbesserte Signalsteuerung für den Schienen- und Straßenverkehr erhöhen nicht nur die Sicherheit, sondern ermöglichen auch eine engere Zugtaktung und damit eine gesteigerte Fahrgastkapazität.
Keine Abhängigkeit von einem einzigen Anbieter
HIMA und AKTOR arbeiteten gemeinsam an der Konzeption der Sicherheitstechnik. Ziel war es, eine Signallösung zu entwickeln, die dem Sicherheitslevel SIL4 gemäß CENELEC entspricht und die sich direkt an den Gleisen installieren lässt. Die Lösung: moderne standardisierte HIMatrix-Sicherheitssteuerungen mit erweitertem Temperaturbereich.
Anstelle proprietärer Technologie entschied sich AKTOR für ein COTS-System. Dies ermöglichte es dem Unternehmen, eine flexible Lösung zu entwickeln, die sich auch als Basis für künftige Projekte eignet. Die offene Architektur der HIMA-Steuerungen gewährleistet ein hohes Maß an Flexibilität für die Programmierer bei AKTOR, deren selbst entwickelte Funktionsblöcke wiederverwendet und im Sinne einer kontinuierlichen Verbesserung stetig weiterentwickelt werden können.
Darüber hinaus entwickelte AKTOR das Überwachungssystem „ARTEMMIS“, das alle Daten der dezentralen Geräte an den Gleisen erfasst und deren Status in Echtzeit auf einem Monitor anzeigt. Der Stationsleiter kann über dieses System die Anweisung versenden, eine bestimmte Funktion auszuführen, z.B. in einer Notfallsituation die Schranken zu schließen.
„Viele spezialisierte Stellwerk-Lieferanten unterstützen keine Peripheriegeräte anderer Hersteller“, erläutert Athanassios Zacharatos, Projektmanager Signaltechnik bei AKTOR. „Dies kann die Kosten ziemlich in die Höhe treiben. Und manchmal ist das System auch nicht flexibel genug, um die gewünschten Anforderungen zu realisieren. Für das ERMIS-LX-Projekt haben wir zum ersten Mal Sicherheitssteuerungen von HIMA eingesetzt. Einschließlich der Kosteneinsparungen, die wir durch die Freiheit bei der Auswahl der Peripheriegeräte-Lieferanten erzielen konnten, schätzen wir, dass wir insgesamt Einsparungen von ca. 40 Prozent erzielten konnten. Da das System CENELEC SIL4 entspricht und bereits in zahlreichen sicherheitskritischen Anwendungen erprobt ist, können wir sicher sein, dass wir eine robuste und zuverlässige Lösung installiert haben.“