Anspruchsvolle Ausgangslage
Die Anlage in Dossenheim besteht aus mehreren Produktionsanlagen mit zugeordneten Technikräumen. Jeder dieser Produktionsbereiche ist mit unterschiedlichem Equipment, wie z.B. Reaktoren ausgestattet, in welchen unterschiedliche Pharma-Wirkstoffe herstellt werden. Gestiegene Sicherheitsanforderungen erforderten eine Überarbeitung des gesamten Sicherheitskonzepts der Dossenheimer Anlage. Darüber hinaus war eine Integration in ein bestehendes Yokogawa Leitsystem unbedingte Voraussetzung für das neue, umfängliche Sicherheitskonzept. Eine besondere Herausforderung bestand unter anderem in der Programmierung der Rezeptverwaltung und der damit verbundenen Schrittketten.
Flexible Installation
In den Reaktoren werden jeweils unterschiedliche Produkte hergestellt. Für jedes Produkt gibt es eine im Leitsystem hinterlegte „Rezeptur“, die via Schrittkette definiert ist. Ein zukünftiges zugehöriges Sicherheitssystem müsste die in jeder Rezeptur definierten Abschaltparameter sicher ausführen.
Hier war das HIMA Automatisierungs-Knowhow gefragt. In individuell festgelegten Schrittketten wird gewährleistet, dass stets die richtigen Abschaltparameter (entsprechend der Schrittkette des jeweiligen Rezepts) aufgerufen werden.
Für eine Sicherheitssteuerung, welche in Ausführung klassischer Schaltschränke in einem separaten Elektroraum platziert wird, war in der Dossenheimer Anlage baulich kein Platz vorhanden – daher musste eine dezentrale Sicherheitslösung ausgearbeitet werden.
Im Zuge des Projektes entwickelte HIMA schließlich ein vorkonfiguriertes lokales Safety Konzept: Ein 1200 x 1600 x 300mm großer Schaltkasten, der einfach an die Wand montiert und in der EX Zone II eingebracht werden kann. In jedem dieser SSPS Boxen ist jeweils eine HIMatrix F35 03 verbaut, welche dezentral über safeethernet miteinander in einer Ringstruktur verbunden sind.
Eine perfekte, hochflexible Sicherheitslösung für Evonik. Insgesamt acht dezentrale SSPS Boxen wurden platzsparend in den Produktions- und Technikräumen montieren.
Die Erweiterbarkeit der Sicherheitssysteme war ebenfalls ein wichtiges Kriterium. Zusätzliche E/A Signale sollten später ohne großen Aufwand in die vorhandenen Boxen einbringbar sein. Die dezentralen SSPS Boxen (basierend auf HIMatrix-Steuerungen) sind für eine künftige Erweiterung ausgelegt, so dass im Endausbau bis zu 96 einzelne Signale samt EX-Trennung darin verschaltet werden könnten. Damit bringt dieses Sicherheitssystem, welches Teil der HIMA Smart Safety Platform ist, höchste Flexibilität mit. Alle Sicherheitssteuerungen der HIMA Smart Safety Platform (sowohl die HIMax- als auch HIQuad X-Sicherheitssteuerungen) sind dabei grundsätzlich miteinander kompatibel.